„Konservativ ist eine Vorfahrtsregel für das Bestehende, das sich nicht gegen das Neue absperrt, ihm aber die Beweislast überträgt, dass es besser ist als das Alte.“

In Zeiten, in denen nach der modernen Bedeutung von Konservatismus gesucht wird, und immer wieder zur Debatte steht, für welche Werte eine zeitgemäße CDU steht, ohne die Wurzeln und Prinzipien zu vergessen, aber dennoch den Blick auf die Zukunft gerichtet zu haben, verhallen die immer noch aktuellen Worte von Nobert Blüm, der gestern in Bonn gestorben ist.

Nobert Blüm, der 1935 hier in Rüsselsheim am Main geboren wurde, gehörte zu den Politikern, deren Engagement über die Grenzen der Partei hinaus ging. Er war unter anderem Mitbegründer der Schwarzen Elf und engagierte sich besonders in der IG Metall. Darüber hinaus war er auch Messdiener in der Kirche. Aufgrund seines Engagements zu seinen Ausbildungszeiten fokussierte er sich in der Partei insbesondere auf die Arbeit im CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft), in der er lange Zeit Mitglied im Bundesvorstand und von 1968 bis 1975 sogar Bundesvorsitzender war. Starken Einfluss hatte sein Engagement auf seine Arbeit als Bundesminister für Arbeit und Soziales in der Bundesregierung von Helmut Kohl. Er war der einzige Bundesminister, der die gesamte Ära Kohl stets zum Bundeskabinett gehörte.

Eines der vielen Beispiele für sein grenzenloses Engagement – selbst nach seiner Zeit als Bundesminister – ist, dass er seinen Enkelkindern traditionell zur Einschulung eine Patenschaft der Kindernothilfe für ein Kind in einem armen Staat schenkte. Mit Nobert Blüm verliert die CDU nicht nur ein langjähriges Mitglied und ein früheres Mitglied der Bundesregierung, sondern auch jemanden, der immer für seine Werte einstand und seine Wurzeln nie vergessen hat.

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